Gedankenfragmente
Vor zwei Wochen sind alle Betreuungseinrichtungen – Schule, Kitas etc. – geschlossen worden. Seit einer Woche herrscht Kontaktsperre , mehr als zwei Personen dürfen nicht miteinander stehen, gehen.
Persönlich hat mich der Zeitraum von zwei Wochen als Ansage erleichtert. Ich war mürbe von der dynamischen Situation, davon, dass sich alles stündlich geändert hat. Hier endlich eine Ansage für einen längeren Zeitraum. Das tat gut. Das ist aber vielleicht das einzig „Gute“ was ich sagen kann.
Mir hat mal jemand gesagt, der Mensch hält alles aus, solange es endlich ist. Ich glaube, dass dies hier auch endlich ist, aber es fühlt sich unendlich an. Mich frisst diese Ungewissheit auf. Es ist abstrakt faszinierend das Jahr nicht planen zu können,auch erschreckend Erschreckend unbekannt. Die Optimisten unter uns sehen darin eine Chance alles wieder neu planen zu können, die Möglichkeit der Änderung zu haben. Vielleicht ist es das auch. Ich weiss es nicht.
Manchmal denke ich an andere Jahre, wo diese Zeit eine entscheidende in meinem Leben war und was wäre, sie hätte nicht stattfinden können. Es gibt Dinge, da wäre es schade, wie dass ich vor zwei Jahren nicht nach Vegas und Japan hätte fliegen können. Und dann wirklich wichtige, denn Anfang April habe ich mich mit meinem Mann getroffen und wir sind zusammengekommen. Das würde jetzt wegfallen. Ich kann mir das kaum vorstellen.
Viele sprechen von Entschleunigung. Und rational verstehe ich das. Und ja, auch wir entschleunigen am Wochenende, weil wir niemanden treffen. Aber das bedeutet eben auch nicht sozialen Austausch in gewohnter Form. Klar, kann man jetzt sagen, es gibt Austausch durch Videocalls etc. Und doch – es ist nicht das gleiche! Was tut man, wenn ein anderer Mensch weinend vor einem steht?
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